Das Institut für Verkehrswirtschaft der Universität Münster hat in einer Studie den Effekt des Wetters auf das Radverkehrsaufkommen in 30 deutschen Städten untersucht. Dazu wurden aus den Daten von 122 automatisierten Fahrrad-Zählstationen und einem Schlechtwetter-Index stadtspezifische Wetter-Elastizitäten berechnet. Das Ergebnis: Wenn das Radwegenetz gut ausgebaut ist, nutzen Pendler das Rad auch bei ungünstigen Wetterbedingungen für den Weg zur Schule, zur Arbeit oder zur Uni. Bei schlechter Infrastruktur hingegen bleibt das Fahrrad bei Regen häufiger im Keller.
Städte wie Münster, Oldenburg und Göttingen besitzen ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz, ausreichend Fahrradparkplätze und getaktete Ampelschaltungen. In diesen Städten geht der Radverkehr bei schlechtem Wetter um weniger als fünf Prozent zurück. Städte mit einer weniger stark ausgeprägten Fahrradkultur und schlecht ausgebautem Radwegenetz zeigen dagegen einen Rückgang des Radverkehrs um bis zu 30 Prozent, wie zum Beispiel Herzogenaurach, Stuttgart und Würzburg.
Die Studienergebnisse verdeutlichen wieder einmal, wie wichtig es ist, die Infrastruktur für Radfahrer in den Städten weiter auszubauen und zu einem zusammenhängenden Netz zu verbinden – zum Beispiel durch geschützte Radspuren, Radschnellwege, Fahrradstraßen und genügend Fahrradstellplätze.