Fahrradwirtschaft ist Umsatz- und Jobmotor in Deutschland

Die Förderung des Radverkehrs ist nicht nur klima-, gesundheits- und verkehrspolitisch motiviert, sondern besitzt auch eine erhebliche wirtschaftspolitische Bedeutung.

Die Förderung des Radverkehrs ist nicht nur klima-, gesundheits- und verkehrspolitisch motiviert, sondern besitzt auch eine erhebliche wirtschaftspolitische Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue, von Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF), Verbund Service und Fahrrad (VSF) und Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) in Auftrag gegeben Studie, die vom Wuppertal Institut und dem Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule durchgeführt wurde.

Die Fahrradbranche boomt und ist ein Job- und Umsatzmotor für Deutschland. Mit einem Gesamtumsatz von 37,7 Mrd. Euro und insgesamt 281.000 Beschäftigten kann die Fahrradbranche als Wirtschaftsfaktor mittlerweile locker mit anderen Branchen mithalten – die Autobranche zählt rund 832.000, die Bahnbranche rund 269.000 Beschäftigte.

Allein mit Herstellung, Handel und Dienstleistungen haben die Fahrradfirmen ihren Umsatz von 2013 bis 2018 um 55% auf 24,2 Mrd. Euro gesteigert. In diesen drei Kernbereichen arbeiteten 2019 rund 66.000 Menschen – das ist ein Plus von 20% in fünf Jahren. Der größte Anteil der Beschäftigten entfällt mit rund 204.000 Arbeitnehmern auf den Fahrradtourismus.

Wachstumstreiber Dienstfahrrad

Neben dem Trend zum E-Bike beflügelt vor allem das Dienstradleasing die Branche. Nach einer Schätzung des BVZF sind heute bereits über 340.000 Dienstfahrräder auf deutschen Straßen unterwegs. Motor für die rasante Entwicklung von Umsatz (+608%) und Beschäftigung (+104%) im Segment Leasing ist das steuerliche Einsparpotenzial, das mit dem Preis des Zweirads steigt. Die so erzielten, überdurchschnittlich hohen Durchschnittspreise machen den Leasing-Markt zu einem starken Wachstumstreiber.

Damit entwickelten sich die Kernbereiche der Fahrradwirtschaft bis 2019 dynamischer als das deutsche Mittel. Auch wenn noch keine genauen Zahlen für 2020 vorliegen, gehen die Verbände von einem weiteren Wachstum aus. Die Nachfrage ist nämlich auch während der Pandemie weiter gestiegen. Lockdown-bedingte Umsatzrückgänge wurden durch Nachholeffekte mehr als ausgeglichen. Laut David Eisenberger vom ZIV konnten deutsche Hersteller im vergangenen Jahr ca. 20% mehr Fahrräder ausliefern.

Aufgrund der Studienergebnisse fordern die Fahrrad-Verbände einen weiteren Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur und ein konsequentes und wirksames Handeln bei der Neuordnung des öffentlichen Raums, um die Mobilitätswende zügig voranzubringen.

Für weitere Infos können Sie hier die vollständige Studie downloaden.

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